Troja
Hört man Troja denkt man sofort an die schöne Helena, an Odysseus, an den Schatz des Priamos und Heinrich Schliemann oder auch an das “trojanische Pferd”. Troja liegt in der nördlichen Ägäis und ist neben Ephesus die wohl bekannteste Ausgrabungsstätte der Türkei: Diese Stadt besteht aus nicht weniger als neun Siedlungsschichten. Der älteste Bau war eine Burg aus den Jahren 3000-2600 vor Christus. In der zweiten erweiterten Siedlung lebten knapp 3000 Menschen. Diese zweite Stadt wurde 2300 vor Christus durch einen Brand zerstört. Aber einige wertvolle Funde blieben erhalten, wie z.B. der Schatz des Priamos. Der Ausgrabungshügel ist täglich geöffnet. Überreste der Stadtmauer, eines Tempels, des Theaters sowie ein nachgebautes trojanische Pferd und mit Funden aus den Grabungen lassen den Besucher den legendären “trojanischen” Krieg nachvollziehen.
Die wertvollsten Funde jedoch werden in den Museen von Istanbul und Çanakkale aufbewahrt.
Heinrich Schliemann – der Entdecker
Heinrich Schliemann (1822-1890), Sohn eines mecklenburgischen Pastors, der mit sieben Jahren ein Bild vom Helden Aeneas sah, wie dieser seinen gelähmten Vater Anchises aus dem brennenden Troja trug. Seit dieser Zeit dem beherrschte Heinrich Schliemann nur noch Homers Ilias mit seinen Helden Odysseus, Achilles, Ajax, Hektor, Priamos und der schönen Hellena – Schliemann glaubte dem Dichter voll und ganz! Erst mit 44 Jahren holte er an der Universität in Paris die entsprechende Bildung nach. Als er dann genügend Geld zusammen hatte, machte er sich auf, um Troja zu finden. Die damaligen Wissenschaftler hielten den Hügel Burnabaschi für Ilion (Troja) aber Schliemann vertraute Homer und dessen Beschreibung, dass Troja an einem andern Ort sein muss. Nach langen Recherchen bestimmte er schliesslich, dass Troja unter dem Hügel Hissarlik liegt und fing an mit seiner jungen Frau Sophia den Hügel abzutragen. Sie fanden Reste von einem Tempel, einer Strasse und Festungsmauern und am 14.6.1873 den weltbekannten Goldschatz des Priamos. Schliemann hatte sich in seinem Übereifer durch neun übereinander gelagerten Städte von der prähistorischen bis in die hellenistischen und römischen Zeit gegraben und sie an das Licht gebracht.