Kommagene – Nemrut Dag Nationalpark (Eski – Kahta)

Kommagene , eine heute wilde, steinige Landschaft im Südosten der Türkei – am Oberlauf des Euphrat und wurde um 850 v. Chr. zum ersten Mal schriftlich erwähnt, da es an den assyrischen König einen jährlichen Tribut an Gold, Silber und Zedernholz zu zahlen hatte. Um 700 v. Chr. wurde ein Aufstand der Kommagener vom assyrischen König Sargon blutig niedergeschlagen. Auf die Assyrer folgten Babylonier, Perser und schließlich die Griechen unter Alexander dem Großen. Um 300 v. Chr. kommt König Seleukos I. Nicator – ein Erbe Alexanders – in den Besitz des Landes, begründet die Dynastie der Seleukiden und wird einer der griechischen Vorfahren der kommagenischen Könige.

Das Königreich Kommagene wurde im 1. Jh. v. Chr. von Mithradates Kallinikos – dem Vater Antiochus I – zwischen den mächtigen Reichen der Römer und der Parther begründet und bestand bis 72 n. Chr., als es durch den römischen Kaiser Vespasian endgültig als Teil der Provinz Syrien zum römischen Reich kam.

Das berühmte Grabmal Antiochus I liegt ca. 90 km nordöstlich der Provinzhauptstadt Adiyaman auf über 2.000 m Meereshöhe im heutigen Nemrud Dag Nationalpark . Über eine holprige Piste gelangt man zum Tumulus, wobei die letzten Meter auf einem steilen Weg zum Gipfel des 2.100 m hohen Nemrud Dagi zurückzulegen sind. König Antiochus I – dessen Vorfahren lt. Inschrift väterlicherseits bis auf den persischen König Darius und mütterlicherseits auf Alexander den Großen zu verfolgen sind – ließ den höchsten Gipfel des auslaufenden Taurus zu Schutt zerschlagen und so einen Tumulus von über 50 m Höhe und 150 m Durchmesser schaffen.

Das achte Weltwunder

Am Fuß des Grabhügels befinden sich zwei Kult-Terrassen mit den ursprünglich bis zu 9 m hohen Götterstatuen. König Antiochus I (62 – 32 v. Chr.) ließ die Götter des Landes zusammen mit seinem eigenen Bild sowie Bildern der vergöttlichten Ahnen in Statuen und Reliefs jeweils am Ost- und Westhang des Tumulus darstellen.

Antiochus wollte in nächster Nähe der himmlischen Throne ruhen und diesen heiligen Ort zur gemeinsamen Thronstätte aller Götter machen. Er gründete für sich und seinen Vater einen Kult göttlicher Verehrung. Priester wohnten auf dem Berg und zweimal im Monat führten Prozessionen auf inzwischen verfallenen Pilgerstraßen auf den Nemrud Dagi. Trotz Bohrungen an verschiedenen Stellen konnte man bis heute das Grab des Königs nicht finden.

Durch Erdbeben wurden die Schichten, aus denen die Denkmäler aufgebaut waren, verschoben, womit der Verfall begann. 1987 wurde der Nemrud Dagi mit seinen Götterfiguren von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.